Die Zeit der Familie von Schrader                                               1832 - 1910


  Wappen der Familie von Schrader auf Kulpin;
1708 verliehen durch Kaiser Joseph I

Von links oben nach rechts unten diagonal geteiltes Wappen: auf der rechten Seite eine rote Rose auf silbernem grund; auf der linken Seite ein Eichenweig mit sechs Blättern und 3 Eicheln auf silbernem grund. Die Diagonale bildet ein Blaues Band mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen.


Familie von Schrader war schon seit 1696 auf em Gut Kulpin ansässig. 1832 erwirbt der Oberforstmeister Georg August von Schrader das Gut Kastorf und rundet seinen Besitz im weiteren Verlauf des Jahres (4. Mai 1832) mit dem Kauf der Güter Bliestorf und Grinau ab.

Als von Schrader 1832 Bliestorf von Henning von Rumohr kaufen will, gilt es noch einige Besitzansprüche auf Bliestorf zu klären. Die erhandlungen übernimmt für Henning von Rumohr sein Neffe von Ahlefeld, da er selbst in Philadelphia, USA verweilt. So hat der gegenwärtige und auch künftige Pächter Christian Kophal noch eine Forderung von 24.000 Taler, diese muß allerding noch gerichtlich verhandelt werden. Carl von Rumohr, der Bruder des Verkäufers hat in Bliestorf noch die Summe von 44.000 Talern stehen. Von diesen 44.000 Talern soll eine Obligation von 4.000 Talern zugunsten Kitty (Christine Catharine Ernestine) von Rumohrs ausgestellt werden. Auch gilt es noch zu klären, wie mit der Regelung vom 28.04.1807 umgegenagen werden soll. Denn laut §6 dieses Kaufvertrages hatte Carl von Rumohr noch weitere 67.000 Taler in Bliestorf stehen, die jährlich mit 5.000 Talern abgegolten werden sollten. Zu diesen lagen Quittungen über 8 x 5.000, 2 x 8.500 und 4.000 Talern vor. Auch Friedericke Ulrike von Rumohr, die Schwester von Carl und Henning hat ansprüche auf Bliestorf.

Zuletzt gilt es noch die Müllerschen Erben, Vertreten durch Justitzrath von Bothmer, Celle, die noch 43 Jahre nach dem Verkauf an die von Rumohr immer noch 15.000 Taler Kapital in Bliestorf stehen haben, zu befriedigen.



Schrader, von, Georg August Friedrich Henning * Kulpin 13.10.1777, † Kastorf 21.3.1834, begraben Ratzeburg St. Georgsberg 25.03.1834
Oberforstmeister in Harburg, Gutsherr auf Kanzlershof, Bliestorf, Grinau und Kastorf, stud. Göttingen 1795, 1798 Forstjunker, 1803 Forstmeister in Hoja, später in Bremen;
∞ 1804 mit Friederike Clara Elisabeth von Zastrow, geb. xx.10.1786, † Kastorf 28.07., begraben Ratzeburg St. Georgsberg 01.08.1848
Kinder:
1. Friederike Eleonore, *13.07.1805, † Lüneburg 17.05.1875
, ∞ 1827 Karl Otto von Bülow, kgl. hann. Hauptmann a.D.
2. Louise, * (1807), † 16.05.1875
3. August Louis Detlev * 10.11.1810 ff

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 August Louis von Schrader
   Henriette von Schrader geb. von Beulwitz

Schrader, von, August Louis Detlev * Harsefeld 13.02.1810, † Bliestorf 17.xx.1859
Lauenburgischer Landrat, kgl. dän. Kammerherr, Herr auf Bliestorf, Grienau und Kastorf; stud. Göttingen 1827.,
∞ 12.09.1843 Adolfine Friedericke von Beulwitz * 1817, V: Anton Friedrich von Beulwitz, Celle, † 1888
Kinder:
1. Henriette Friedericke Louise * ?, procl.  Krummesse 22.10.1863 ∞ Dresden 30.08.1863 von Polenz, Friedrich August, V: Eduard Carl Friedrich Adolf
2. Hypolite Wilhelmine
3. Dorothea Elisabeth Ottilie
4. Karl Ernst Adolf *30.09.1848 ff

Bau des neuen Gutshauses

1843 läßt August Louis Detlev von Schrader das neue Gutshaus (s. Schloß) in Bliestorf bauen. Das Haus, das in seiner äußeren Ansicht bis heute im wesentlichen unverändert blieb, trägt an seiner Vorderfront eine steinerne Ausführung des Schrader’schen Wappens. Die Ausführung entspricht dem vom Kaiser Joseph I im Jahre 1708 verliehenen Wappen. Der Blattzweig im rechten unteren Schildteil ist – gegenüber dem Original – eine künstlerische Erweiterung bei der Anfertigung im 19. Jhdt.

Die Gutsherrschaft überläßt 1848 den 10 Kätnern einen Teil des Heidemoores zur gemeinsamen Nutzung (zur Torfgewinnung).

Aufforstung der Bliestorfer Heide 1854

Einer der bedeutensten Leistungen von Schraders für Bliestorf ist sicherlich die Aufforstung der Bliestorfer Heide (s.a. Jagd und Forst).





Bliestorf und Umgebung auf einer Karte von 1844. Deutlich ist zu erkennen, dass die Kronsforder Seite des Kannenbruchs schon aufgeforstet ist. Auf Bliestorfer Seite sind nur noch die kleinen Reste des Brandenholzes verzeichnet. Dies ändert sich ab 1854. August von Schrader, immerhin Sohn eines Oberforstmeisters, nimmt sich mit Förster Louis Otte dieser Aufgabe an. Zwar wird im Lebenslauf von Louis Otte behauptet, dass der Wald bei Übernahme noch in "großer Unordnung" gewesen sein soll, doch ist dies kaum zu glauben, so hatte er ja  auch professionelle Vorgänger in seinem Amt und diese wirkten schließlich unter dem Oberforstmeister selbst.



   
 Karl Ernst von Schrader
  Gabrielle von Schrader geb. de Villiers de Pité

Schrader, Freiherr von, Karl Ernst Adolf   *30.09.1848, † 11.04.1896
Nutznießer des Fideikomisses Culpin c. p., Erbherr auf Bliestorf und Grinau, kgl. preuß. Zeremonienmeister und Kammerherr
∞ Krummesse 28.11.1872 de Villers de Pité, Gabrielle Alida Josephine Charlotte,
* 17.12.1849, † 1941; V: Louis Libert Guillaume Marc de Villers de Pité *1803 Tongeren/Belgien
Kinder:
1. Friedrich Franz Ludwig Adolf  * Düsseldorf 20.06.1874 ff     
2. Alide Eleonore Hortense *Bliestorf  04.02.1876
3. Helene Constance Hermance Hortense Marie *Berlin 16.10.1882
Kasteel Oost/NL 16.02.1911 mit Reichsgraf Max von Metternich zur Gracht, † Burg Salzvey bei Euskirchen 08.09.1982


1862 hat man die Schafzucht auf Merino-Schafe umgestellt.

Einwohnerzahl des Gutes 1860: 366

Das Areal des Gutes beträgt 1900 Tonnen, der Boden ist durchweg schwerer Art

Der Viehbestand am 15. Februar 1862: 66 Pferde, 246 Stück Rindvieh, worunter 4 Stiere, 550 Schafe, 90 Schweine und 46 Bienenstöcke.

Wie man schon an den Geburtsorten der Kinder sehen kann, lebt die Familie von Schrader nur Kurze Zeit in Bliestorf. Spätestens ab 1877 mit der Ernennung zum kaiserlichen Kammerherrn, hat die Familie ihren festen Wohnsitz in Berlin.


Der Fall Bennigsen-Foerder

1881/82 Bismark wollte um jeden Preis den sein eigenen Besitz Friedrichsruh betreffenden Wahlkreis den Liberalen für die Konservativen abjagen. Schrader sollte dabei – er kam ja selbst aus dem nahen Bliestorf – für den Wahlkreis Lauenburg (WK 10 Schleswig-Holstein-Lauenburg) mit der Reichstagswahl seitens der Konservativen 1881 ins Paralament einziehen. Da er ein enger Freund und Corpsbruder des Grafen Herbert von Bismark war (sie waren zusammen beim Corp Borussia Bonn 1869/70 aktiv !) unterstützte der väterliche Reichskanzler Otto von Bismark dieses Vorhaben mittels einer von ihm ungenügend inszenierten Intrige. Der noch in seiner Schuld stehende Landgraf  Albert von Bennigsen-Foerder (1838-1886) – der hatte dereinst seinen Posten gegen derartige „Dienstleistungen“ von Bismark erhalten – sollte über die Presse zwei Tage vor der Wahl eine Kampagne gegen den Führer der aussichtsreichen Liberalen, Heinrich Berling, inszenieren, die ihn zu diskreditieren geeignet war. Der darin gegen Berling erhobene Vorwurf eines 35 Jahre zurückliegenden, angeblichen Versicherungsbetrugs konnte wegen der dilettantischen Vorgehensweise Bennigsen-Foerders nicht lange aufrecht erhalten werden. Bennigsen-Foerder mußte im Januar 1882 öffentlich widerrufen und wurde von einem Lübecker Gericht im September wegen Beleidigung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, der Wahlkreis fiel an den linksliberalen Kandidaten August Westphal, der sogar mit nie dagewesener Mehrheit an die Liberalen ging.

  Karl Ernst von Schrader in der Husarenuniform des Corp Borussia Bonn ca. 1870  



 
 
Karl Ernst von Schrader
ca. 1875                                            


1884 wird die Familie von Schrader durch Kaiser Wilhelm II in den Freiherrenstand erhoben.

Lauenburgische Nachrichten  8. Oktober 1889
Durch irgend eine Ursache geriethen drei Pferde des Herrn Kammerherrn v. Schrader Bliestorf vor einigen Tagen beim Pflügen in dei Mergelgrube, wobei das werthvolste im werthe von 900 Mk. ertrank.

  Leberecht von Kotze

Das Duell Kotze-Schrader (1881-1896)

Ein Nationaler Skandal: Auftakt zu der ganzen Affäre waren anonyme Briefe an den gesamten Hohenau’schen Freudeskreis, zu dem auch die von Schraders zählten, die eine nachhaltige soziale Schädigung beabsichtigten. Die Briefe waren teils schriftlich, teils bildlich abgefaßt. Darin deckte der Anonymus bekannte und weniger bekannte Liebesaffären am Hofe Kaiser Wilhelms II. auf. Insbesondere natürlich, wer mit einem der Hohenaus in geschlechtlicher Beziehung stand.  Herabsetzende Stellungnahmen hochgestellter Persönlichkeiten über noch höhere Personen gehörten ebenso zum Inhalt, wie „ Beschreibungen von den Sexualorganen unterstellter Buhlen“. Besonders zu leiden hatte Charlotte von Hohenstein, die in manchen Briefen, wegen ihrer vielen Verhältnisse, sogar als „stinkende Lotte“ bezeichnet wurde.

Aber auch an Karl und Ailide von Schrader ergingen, zu oben genannter, ihn kompromitierende Briefe. (s. Brief vom 04. April 1892, GStA PK I. HA Rep. 89, Nr. 3307/10, fol. 36r-v, s. Brief vom 14. Juni 1893, GStA PK I HA Rep. 89. Nr. 3307/10, fol. 138r). Im Mai 1892 verständigten sich die Hauptleittragenden, den anonymen Briefeschreiber gemeinsam zu enttarnen, und schalteten die Polizei ein. Unter der Federführung der Gräfin Hohenau und Baron von Schrader gingen sie gemeinsam die in Frage kommenden Personen durch. Zuerst wurde der Verdacht auf den Herzog Ernst Günther zu Schleswig gelenkt. Nachdem sich der Verdacht gegen ihn nicht weiter erhärten ließ, kam man schnell auf den unbeliebten Kollegen Schraders aus dem Zeremonialamt, Leberecht von Kotze. Baron von Schrader äußerte diesen Verdacht gegenüber der Polizei, womit die Angelegenheit langsam ihren Lauf nahm.

Von Kotze hatte wenig Freunde bei Hofe, sorgte er mit seinem beißenden Sarkasmus und der Tratschsucht nicht gerade für allseitige Beliebtheit. Gehalten wurde er nur duch allerhöchste Protektion, durch Kaiser Wilhelm selbst. Das führte sogar dazu, dass man in Hofkreisen aus Spaß schon zu sagen pflegte: Kotze hats gesehen, in drei Tagen kommt ein anonymer Brief.

So standen sich also der Hohenau-Schrader'sche Kreis und der Einzelgänger Kotze, auf den Punkt gebracht, die zwei kaiserlichen Zeremonienmeister Karl Baron von Schrader und Leberecht von Kotze gegenüber. Zwischen Schrader und Kotze kühlte das Verhältnis extrem ab und wegen einer verlorenen Beherrschung Schraders gegenüber dem Verdächtigen, kam es beinahe schon Ende 1892 zu einem Duell. Als sich der Kommissar aus den Ermittlungen zurückzog, führte der Hohenau-Schrader’sche Kreis die Ermittlungen auf eigene Faust gegen Kotze weiter.

1. Duell Schrader-Kotze 1895

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Illustration des mit tötlichem Ausgang geführten Duelles zwischen Baron von Schrader und von Kotze 1896

2. Duell Schrader-Kotze 1896

"Die unheilvolle Kotze-Affaire, welche seit 2 Jahren die Oeffenlichkeit beschäftigt, hat am 9. April einen tragischen Ausgang gefunden: der Hauptgegner des früheren Ceremonienmeisters v. Kotze hat im Duell einen Tod gefunden. Herr v. Kotze, dem der Spruch des Ehrengerichts die Satisfaktionsfähigkeit wiedergegeben, forderte, den Satzungen des Ehrenkodex sich fügend, den Freiherrn v. Schrader zum Duell, das unter den schwersten Bedingungen stattfand. Der Geforderte erhielt eine Kugel in den Unterleib und ist am Sonnabend den 10. April, abends 9 Uhr 20 Minuten in Potsdam der schweren Verletzungen erlegen. Selbst der Kunst des Professors Bergmann gelang es nicht, den Verletzten am Leben zu erhalten, denn die Kugel war in der Nähe der Wirbelsäule eingeschlagen und hatte sie dann an dsieben Stellen durchlöchert. Die lebhafte Antheilnahme macht sich der gebeugten Familie gegenüber bemerkbar, Telegramme und Beileidsschreiben langen in großer Masse an, unter denen in erster Reihe das der Kaiserin Friedrich zu erwähnen ist. Die Beisetzung ist in der Familiengruft zu Ratzeburg im Herzogtum Lauenburg erfolgt. Freiherr v. Schrader ist in der Oeffentlichkeit nur wenig hervorgetreten nur als Sportsman ist er weiteren Kreisen bekannt geworden. Im Jahr 1877 verlieh ihm Kaiser Wilhelm I. die Stellung als Kammerherr und bis zu jener unheilvollen Schlittenpartie war das Leben des jetzt Verstorbenen von keinem störenden Zwischenfall begleitet. am 30. September 1848 geboren, vermählte sich der Freiherr Karl Ernst August v. Schrader im Jahre 1871 mit der Tochter des Königlich Niederländischen Kammerherrn Louis de Villiers de Pité auf Chateau d'Oost, alide von Villiers, welcher Ehe zwei Töchter und ein Sohn entsprangen.

Der tiefbetrübten Familie aber wird kein Wohlmeinender das innigte Beileid versagen."

  Karl Ernst von Schrader                   
um 1895            


Kaiser Wilhelm verbietet Trauerfeier

... doch der Schwerverletzte, dem die Kugel durch den Leib in die Wirbelsäule gedrungen ist und der den Eindruck eines Sterbenden macht, erkennt ihn schon nicht mehr.

Während die Ärzte sich um ihn bemühen und einer der Zeugen mit dem Jagdgespann nach Potsdam rast, um einen Sanitätswagen heranzuholen, muß Herr von Kotze, der völlig verstört auf dem Kampfplatz verharrt, von seinen Sekundanten fast gewaltsam weggeführt werden. Um 8.11 Uhr fährt er mit der Eisenbahn nach Berlin zurück...

Schrader wurde im Potsdamer Augusta-Viktoria-Hospital sofort operiert, aber gegen die Schwere dieser Verwundung war auch die Kunst eines Geheimrats Dr. Bergmann machtlos. Nach 48 Stunden erlöste der Tod den Verletzten von unerträglichen Schmerzen, die nur durch starke Morphiumgaben gelindert werden konnten.

Sterbend nahm er seinem Sohn, der mit den Geschwistern und der Mutter an seinem Lager kniete, das Versprechen ab, keinerlei Vergeltung zu üben. Die älteste Tochter war so erschüttert, dass sie in ein Kloster einzutreten gelobte.

Auf der Brust des toten Freiherrn lag ein Funkspruch des Kaisers von seiner weißen Dampfjacht im Mittelmeer, worin der Monarch anläßlich des "Unfalls" sein Mitgefühl und seine besten Wünsche für eine baldige Genesung aussprach. Drei Tage später verbot er telegraphisch, den Körper seines toten Lieblingskammerherrn in der Garnisonskirche zur Trauerfeier aufzubahren, wie es die Gattin der Verstorbenen gewünscht hatte. Er wollte jeder Erregung einer breiteren Öffentlichkeit vorbeugen, zumal in der liberalen Presse sich die kritischen Stimmen gegen den "blutigen Unfug" des Duellunwesens in der letzten Zeit beängstigend gemehrt hatten.

Ausführlich zu den Duellen: Tobias C. Bringmann; Reichstag und Zweikampf, Die Duellfrage als innenpolitischer Konflikt des Deutschen Kaiserreichs 1871-1918, Freiburg 1996, ISBN 3-8107-2249-9



Schrader, Freiherr von, Friedrich Franz Ludwig Adolf  * 1874, † 1949
∞ Goetz, Wiesbaden V: Hotelbesitzer (Nassauscher Hof)

Mit dem Tod seines Vaters 1896 wird Friedrich Franz Erbe von Bliestorf. 1899 wird daraufhin ein Kauf- und Überlassungsvertrag abgeschlossen. Der Gesamtwert des Gutes beträgt hiernach 620.000 Mark, dazu kommen 10.000 Mark für Mobiliar und 42.112,50 Mark für lebendes und totes Inventar, so dass sich der Gesamtwert auf 672.112,50 Mark beläuft. Demgegenüber stehen Hypotheken von ingesamt 280.000 Mark sowie eine jährliche Rente von 9000 Mark an die hinterlassene Wittwe.

Die Wittwe zieht nach dem Tod Ihres Mannes wieder in die Niederlande auf ihr Stammschloss "Kasteel Oost" und verstirbt dort 1941.


Drei Hofscheunen brennen ab

1904 werden durch Brand 3 Scheunen auf dem Gut eingeäschert. Es handelt sich dabei noch um Scheunen die 1740/1741 gebaut wurden und wohl schon sehr baufällig waren. Hinter vorgehaltener Hand wirft man dem Gutsbesitzer Freiherrn Friedrich Franz von Schrader Brandstiftung vor, denn die hohe Schuldenlaßt, die er schon von seinem Vater geerbt hatte und noch zu mehren verstand, war sicherlich ein erdrückendes Motiv.

Versuche wie die 1908 angefange Belgische Pferdezucht mit 10 Stuten und einem Hengst, können an der desolaten Finanzsituation nichts mehr ändern, sodaß von Schrader 1910 das Bliestorfer Gut an die jetzige Besitzerfamilie von Schröder verkaufen muß.

Lauenburgische Nachrichten  8. Dezember
Einen belgischen Zuchthengst hat Baron v. Schrader in verflossener Woche für seine belgischen Stuten bezogen, und zwar einen ganz vorzüglichen, im bekannten belgischen Stud-Bock eingetragenen Zuchthengst, der in Belgien bereits die goldene Medaille und einen Preis von 20.000 Fr. errungen hat.