Deutsch-Französischer Krieg                                                        1870/1871


Gedenktafel für die Gefallenen des Krieges 1870/1871 in der Krummesser Kirche



1889Seit dem 1. Oktober 1889 bestehen
im Kreis Herzogtum Lauenburg folgende Amtsbezirke:


1. Anker13. Lütau
2. Basthorst14. Mustin
3. Berkenthin15. Pötrau
4. Bliestorf16. Sandesneben
5. Breitenfelde 17. St. Georgsberg
6. Duvensee18. Seedorf
7. Friedrichsruh 19. Schwarzenbek
8. Gudow20. Steinhorst
9. Gülzow21. Sterley
10. Hohenhorn22. Tüschenbek
11. Koberg23. Wotersen
12. Lassahn



Mit der Kreisordnung von 1888 werden 23 Amtsbezirke im Herzogtum Lauenburg festgelegt, deren Bildung mit Wirkung vom 1. Oktober 1889 in Kraft tritt.


Großes Reinemachen                                                                                1899

Der Bliestorfer Großbrand vom 20. Juni 1899 wird in den Lauenburger Nachrichten erst falsch berichtet:

Fehlmeldung
vom 20. Juni 1899 Feuer:
Auf dem Gute Bliestorf dem Freiherrn v. Schrader gehörig, sind heute morgen drei Scheunen abgebrannt. Der Feuerschein konnte hier (Ratzeburg) wahrgenommen werden.

dann der korrigierte Bericht vom 22. Juni 1899:




Rekonstruktion des Großfeuers anhand der Katasterkarte von 1881



Bruno Nupnaus Großmutter wollte noch wissen, dass man das Feuer bis nach Mecklen­burg hinein sehen konnte.

Für den Vollhufner Johann Joachim Heinrich Jürs (*1842) war dieser 20. Juni 1899 wohl der schrecklichste Tag seines Lebens. Denn nicht nur das sein Gehöft ein vollständiger Raub der Flammen wurde, nein er glaubte sich auch gänzlich seiner Existenzgrundlage entzogen. Im Gegensatz zu seinen ebenfalls betroffenen Nachbarn Franz Nupnau und dem Gärtner Bentin hatte er noch nicht seinen Beitrag an die Feuerversicherung gezahlt und schon damals weigerten sich die Versicherer bei nicht bezahlten Beiträgen Schadensersatz zu leisten. So sah Johann Jürs keinen Ausweg mehr und nahm sich am nächsten Tag durch erhängen am Brandenholz das Leben. Doch Ironie des Schicksals, Wulf, der für die Einnahme der Versicherungsbeiträge zuständig war, hatte auch Johann Jürs Beitrag vorgestreckt und lange an die Versicherung abgeführt, so dass die Wittwe mit ihren fünf Kindern doch noch Schadensersatz bekam und zumindest nicht völlig mittellos dastand. Johann Jürs wurde am 24. Juni ohne Amtshandlung, so ist es im Kirchenbuch vermerkt, begraben.